|
Jaspis galt in der Antike als einer der kostbarsten Steine. Aus ihm wurden Amulette, Stempelsteine, Ornamente und sogar Portraits hergestellt.
Der Name Jaspis leitet sich aus dem griechischen “iaspis” (gesprenkelter Stein) ab und hat seinen Ursprung im Orient. Im Altertum war er bei Römern und Griechen ein sehr begehrter
Schmuckstein, die ihn zugleich als Heilstein nutzen. Die Griechen glaubten, er verleihe innere Harmonie und Frauen eine harmonievolle Schwangerschaft. Die Ägypter trugen Jaspis-Amulette
und nutzten diesen Energiestein zur Steigerung der Sexualität. Ebenso können Massagen mit Jaspis als Aphrodisiakum wirken. Er wurde sogar schon in der Bibel erwähnt und galt als der
erste aller Grundsteine der Jerusalemer Stadtmauer. Der mittelalterliche Naturforscher Konrad Geser schrieb über ihn: “Der Jaspis ist ein Schild vor der Brust, das Schwert in der Hand
und die Schlange unter den Füßen. Er schirmt gegen alle Krankheiten und erneuert Geist, Herz und Verstand.” Vom roten Jaspis heißt es, er helfe bei Übelkeit und übermäßiger Esslust.
(nach Dr. Schweikart)
Hildegard von Bingen und Jaspis.
Der heutige Jaspis war zu der Zeit der Hildegard von Bingen noch unter dem Namen Achat bekannt. Diesen Heilstein beschrieb sie wie folgt: Der Achat (Jaspis) ist warm und entsteht aus
dem Sand eines Flusses, der sich von Osten nach Süden erstreckt. Er ist feurig und hat dennoch mehr Kraft aus der Luft und dem Wasser als von dem Feuer. Wenn eine Spinne oder ein
anderes Insekt sein Gift, ohne das es in den Körper eingedrungen ist, auf diesen verspritzt hat, soll er einen Achat (Jaspis) in der Sonne oder auf einem Ziegel stark erwärmen und auf
diese Stelle legen. Das Gift wird dann unwirksam werden. Anschließend soll er den Achat (Jaspis) nochmals auf diese Weise erwärmen und über heißes Wasser halten, auf dass sich der
Schweiß des Steines mit dem Wasser vermische. Danach solle er den Achat (Jaspis) für eine Stunde in dieses Wasser legen, ein Leinentuch hineintauchen und die Stelle mit dem Tuch
abtupfen. Der Achat (Jaspis) macht einen Menschen tüchtig, verständig und gewandt in der Redekunst, wenn er am Körper getragen und erwärmt wird. Wenn einer an Fallsucht (Epilepsie) oder
Mondsucht leidet, solle er immer einen Achat (Jaspis) bei sich und auf der Haut tragen, damit es ihm besser geht. Wenn einer die Fallsucht (Epilepsie) hat, lege er einen Achat (Jaspis)
bei Vollmond für drei Tage in Wasser. Danach nehme er den Stein heraus und erhitze dieses Wasser, jedoch ohne dass es siedet. Dieses Wasser solle er dann aufbewahren und in der Zeit des
abnehmenden Mondes alle Speisen damit zubereiten. Auch solle er immer einen Achat (Jaspis) in alles legen, was er in dieser Zeit trinken wird. So soll er zehn Monde lang verfahren, und
er wird geheilt werden. Bei der Mondsucht lege er drei Tage vor jener Zeit, bei dir die Verstörtheit eintritt, einen Achat (Jaspis) für drei Tage in Wasser. Danach nehme er den Stein
heraus, erwärme es etwas und koche mit diesem Wasser alle Mahlzeiten, die er seit seiner Verstörtheit verzehren wird.
|